Dass im Frühjahr alles grünt und blüht, hebt die Laune – für viele beginnt aber genau damit auch wieder die eher lästige Jahreszeit: Denn mit dem Frühling kommt auch der Heuschnupfen wieder. Erträglicher wird die Pollenflugzeit mit ein paar einfachen, natürlichen Hausmitteln aus der Apotheke der Natur. Die wirksamsten unter diesen habe ich hier für euch zusammengestellt. Zusätzlich könnt ihr weiter unten auch meinen Pollenflugkalender herunterladen.
1. Aktiv Grenzen setzen: Pollen fernhalten
Dass das Tragen von Masken im Alltag inzwischen zur Gewohnheit geworden ist, freut dieses Jahr besonders die Allergiker unter uns. Schließlich halten die Masken nicht nur Viren und Krankheitserreger ab, sondern bilden auch eine effiziente physische Barriere gegen die größeren Pollen.
Wer sich zudem abends die Haare wäscht und unter die Dusche stellt, fühlt sich nicht nur erfrischt, sondern spült die mitgebrachten Pollen ganz einfach den Abfluss hinunter. Für einen erholsamen Schlaf empfiehlt es sich außerdem, die Bettwäsche häufig zu wechseln.
2. Augentrost gegen tränende, juckende Augen
Auch als Euphrasia bekannt, kann der Augentrost als Kompresse angewendet das lästige Tränen und Jucken lindern. Getrocknet ist das Kraut in der Apotheke erhältlich. Um die Kompressen herzustellen, ganz einfach 2 Teelöffel Augentrost mit ca.150 ml kochendem Wasser überbrühen und 10-15 Minuten ziehen lassen. Dann zwei kleine Baumwolltücher mit dem Sud tränken und ca. 10 Minuten auf die Augen auflegen.
3. Sanddornöl gegen gereizte Nasenschleimhäute
Der ständige Sekretfluss trocknet die Schleimhäute in der Nase nicht nur aus, zusätzlich reizt auch das häufige Schnäuzen die Naseninnenwand. Sanddornöl ist besonders reich an Vitamin C, Vitamin B12 sowie an ungesättigten Fettsäuren und kann so die Regeneration der irritierten Schleimhäute unterstützen. Dafür einfach etwas Öl auf ein Wattestäbchen träufeln und die betroffenen Stellen benetzen.
4. Ingwer, Honig, Zitrone & Co.
In meiner eigenen Familie gilt dies als der Geheimtipp bei Erkältungen schlechthin - nicht nur weil er unserer Erfahrung nach wirklich hilft, sondern weil er den Großen wie auch den Kleinen einfach so gut schmeckt. Und auch bei allergischen Atemwegs- und
Schleimhautbeschwerden kann die Mischung aus Ingwer, Honig und Zitrone schnell Linderung für gereizte, entzündete Schleimhäute verschaffen. Pro Portion ein ca. zwei Zentimeter langes Stück Ingwer schälen und kleinschneiden oder - noch besser - mit dem Mörser zerstampfen. Mit 200 ml Wasser aufkochen und ein paar Minuten ziehen lassen. Mit dem Saft einer halben Zitrone oder einer ganzen Limette sowie einem großen Löffel Honig vermischen und in kleinen Schlucken trinken.
A propos Honig:
Am besten ist es, regionalen Honig zu verwenden, idealerweise Bio-Honig vom Imker vor Ort. Warum? Weil die fleißigen Bienchen diesen Honig aus dem Nektar genau derjenigen Blüten sammeln, deren Pollen vor Ort durch die Luft fliegen: Ein ganz einfacher, natürlicher Weg der Desensibilisierung also.
5. Nasenspülung & Inhalation mit Salz
Gut befeuchtete Schleimhäute sind widerstandsfähiger gegen Angriffe von Pollen und anderen Krankheitserreger. Deshalb gelten eine Nasendusche oder Inhalation gemeinhin auch bei Heuschnupfen als bewährtes Mittel im akuten Fall wie auch zur Vorbeugung. In einen halben Liter frisch abgekochtes Wasser werden ca. 2 Teelöffel Kochsalz eingerührt. Inhaliert wird über der noch dampfenden Lösung, für die Nasendusche wird die abgekühlte Lösung verwendet.
6. Vitamin schlägt Histamin
Immer, wenn körperfremde Stoffe in den Organismus eindringen, wenn Entzündungen oder Verbrennungen auftreten, steigt der Histaminspiegel im Blut. Dieser Anstieg führt zum Einsetzen von Juckreiz, Schmerz sowie zur Kontraktion der glatten Muskulatur, etwa in den Bronchien und setzt eine Kaskade weiterer immunologischer Reaktionen in Gang. Und das ist auch gut so: Schließlich will unser Körper “Eindringlinge” so schnell wie möglich abwehren, um unsere Gesundheit zu erhalten. Bei einer allergischen Reaktion wie Heuschnupfen erkennt unser Körper eigentlich harmlose Substanzen - etwa Pollen - irrtümlicherweise als gefährlich und schüttet vermehrt Histamin aus: Das Schnupfen, Niesen, Tränen und Husten beginnt.
Anders als bei nicht allergischen Personen baut sich der erhöhte Histaminspiegel bei Allergikern aber nicht rasch wieder ab, sondern bleibt auf einem konstant erhöhten Niveau. Zahlreiche Studien haben nachgewiesen, dass Vitamin C dazu beitragen kann, den Histaminspiegel im Blut zu senken (eine entsprechende Veröffentlichung in der Ärztezeitung ist hier erhältlich). Ohne Umwege kann das Vitamin C seine volle Wirkung in der Blutbahn entfalten, wenn es als Hochdosis-Infusion verabreicht wird, auch in meiner Praxis.
Comentarios